Ortsrat lehnt Pläne zur Umgestaltung der Kreuzung Erich-Panitz-Str./Hildesheimer Str. ab
Insbesondere in der Kritik: Halt am abbiegenden Radfahrstreifen in die Hildesheimer Str.

Von Janecke
In den Leine-Nachrichten vom 10.02.2025 wird berichtet:
Die Kreuzung ist komplett schlecht geplant. Der Ortsrat lehnt Pläne zur Umgestaltung der Kreuzung Erich-Panitz-Str./Hildesheimer Str. ab. “.
Insbesondere in der Kritik: Der Halt für Radfahrende am abbiegenden Radfahrstreifen in die Hildesheimer Str. in Richtung Grasdorf.


Die Kritikpunkte im Artikel der Leine-Nachrichten vom 10.02.2025:

1. Halt für Radfahrende durch die Ampel mit Haltelinie auf dem Radfahrstreifen auf der Hildesheimer Straße in Richtung Grasdorf
2. Keine Linksabbiegespur für Kfz-Fahrende von Laatzen-Mitte kommend von der Erich-Panitz-Straße in die Hildesheimer Straße in Richtung Grasdorf

Eines wurde bei der Kritik aus der Politik übersehen: Für Radfahrende und Zufußgehende gibt es Verbesserungen. Insbesondere die Querung des Abzweiges der Hildesheimer Straße in Richtung Grasdorf/ Aqua-Laatzium wird sicherer.

Zu 1. Halt für Radfahrende durch die Ampel mit Haltelinie auf dem Radfahrstreifen auf der Hildesheimer Straße in Richtung Grasdorf
In den Leine-Nachrichten vom 10.02.2025 gab es dazu einen Leserbrief:
Grüner Pfeil wäre eine Lösung
Zum Bericht “Die Kreuzung ist komplett schlecht geplant” in der Ausgabe vom 10. Februar:
Die Haltelinie auf dem Radfahrstreifen/ auf der Radschutzspur dient der Sicherheit von Radfahrenden und Zufußgehenden.
In dem Artikel wird ein Ortsratsmitglied zitiert:
“Mir leuchtet nicht ein, warum ich an der Ampel halten soll, wenn ich von Alt-Laatzen zum Aqua-Laatzium fahren will”.
Damit ist der geplante Umbau der Kreuzung Hildesheimer Straße/ Erich-Panitz-Straße gemeint, bei dem ein Radfahrstreifen an der Fahrbahn von Alt-Laatzen nach Grasdorf geführt wird.
Ein ampelgesichter Gehwehübergang führt Zufußgehende von der Hildesheimer Straße über die Kreuzung und über den Radfahrstreifen/ über die Radschutzspur zur Erich-Panitz-Straße.
Die Ampel mit einem Haltestreifen auf dem Radfahrstreifen sichert den Zufußgehenden die Querung vor Radfahrenden und gibt den Zufußgehenden bei deren Ampel in Grün Vorrang.
Denkbar wäre an dieser Stelle ein “Grüner Pfeil” für Radfahrende. Will heißen, Radfahrende müssen bei ihrer Rot zeigenden Ampel halten und sich vergewissern, dass keine Zufußgehenden queren. Ist das der Fall, dürfen die Radfahrenden weiter fahren.
Des Weiteren könnten Ampel und Haltelinie weiter an den Gehwegübergang gelegtwerden. Bei vielen Hochbordradwegen gibt es keine Haltelinien vor den Gehwegübergängen mit Ampeln. Das führt oft zu Missverständnissen: Die Zufußgehenden queren bei ihrer Grün zeigenden Ampel den Radweg, in der Annahme, dass das auch durchaus für den Radweg gilt. Radfahrende wähnen sich im Vorrang, da es keine Haltelinie gibt und die Zufußgehenden einen Radweg außerhalb des Bereichs der Ampel des Fußgängerüberwegs queren.
In einem solchen Fall sollten Radfahrende Schritttempo fahren und ggf. anhalten, um den Zufußgehenden eine sichere Querung zu ermöglichen.
Die Stadtverwaltung sollte vermehrt Haltelinien auf Radwegen an ampelgesicherten Fußgängerüberwegen aufbringen.
Rüdiger Janecke (Laatzen-Mitte)

Nachrecherchiert ergab allerdings Einschränkungen:
Eine gemeinsame Anordnung von Zeichen 720 und Zeichen 721 ist unzulässig, wenn der Radverkehr auf einem am rechten Fahrbahnrand befindlichen Radfahrstreifen, einem Schutzstreifen für den Radverkehr oder einem straßenbegleitenden, nicht abgesetzten, baulich angelegten Radweg geführt wird und der Radverkehr die Lichtzeichen für den Fahrverkehr zu beachten hat (VwV-StVO zu § 37).

Vz720:     Vz721:
Siehe dazu auch Statement der Stadtverwaltung in der Sitzung des Ausschuss’ Verkehrswende am 3. Dezember 2024 TOP 6 ⇒ [  hier ansehen ].

Bild der geplanten Kreuzung:

Bemerkenswert ist die Teilung des Radfahrstreifens an der Hildesheimer Straße in die Erich-Panitz-Straße (Richtung Leine-Center) und in die Hildesheimer Straße (Richtung Grasdorf/ Aqua-Laatzium).
Für beide Richtungen ist eine gemeinsame Haltelinie vorgesehen.

Anmerkung dazu:
Die Ampelphasen der beiden Richtungen sind unterschiedlich! Es wird daher getrennte LSA geben: Eine für die Richtung Erich-Panitz-Straße und eine für die Richtung Grasdorf/ Aqua-Laatzium.
Sie sollten optisch eindeutig in einem Abstand voneinander getrennt montiert sein.
Ggf. macht es Sinn, die gemeinsame Haltelinie aufzutrennen und die LSA und Haltelinie für die Richtung Grasdorf/ Aqua-Laatzium näher an den Gehwegübergang zu legen.

Zu 2. Keine Linksabbiegespur für Kfz-Fahrende von Laatzen-Mitte kommend von der Erich-Panitz-Straße in die Hildesheimer Straße in Richtung Grasdorf

Anmerkung dazu:
Da nur eine Spur für Kfz von der Erich-Panitz-Straße in die Hildesheimer Straße in Richtung Alt-Laatzen vorhanden ist (hier verläuft die Veloroute als Radfahrstreifen an der Fahrbahn), ist kein Platz für eine Linksabbiegespur vorhanden.
Kfz-Fahrende könnten ab Laatzen-Mitte die Würzburger Straße nutzen, um zum Aqua-Laatzium zu kommen.
Radfahrende haben das gleiche Problem. Eine geführte Querung über Erich-Panitz-Straße und Hildesheimer Straße in Richtung Aqua-Laatzium ist nicht vorgesehen.
Den Vorschlag eines solchen Überwegs hatte es 2016 gegeben. Es wäre eine Herausforderung, den in den oben dargestellten zurzeit aktuellen Plan zu integrieren. Radfahrende werden wohl schiebend die entsprechenden Gehwegübergänge nutzen müssen oder parallel werden zu den Gehwegübergängen Überwege für Radfahrende erstellt. Vorschlag von 2016 ⇒[  hier ansehen ].
Als der Festplatz noch vorhanden war, bestand die Möglichkeit für Radfahrende über diesen und unter der “Soda-Brücke” hindurch die Hildesheimer Straße zu erreichen. Ist der Siemens-Parkplatz geöffnet (und wäre für außerbetriebliche Radfahrende frei), kann über diesen die “Soda-Brücke” erreicht werden.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass es einen Lagerplatz der Stadt Laatzen gibt, über den am Siemens-Parkplatz vorbei die “Soda-Brücke” erreichbar wäre, wenn ein Teil dieses Lagerplatzes für einen Geh-/ Radweg abgetreten würde. Allerdings für alle möglichen Varianten unter die “Soda-Brücke” hindurch: kein Winterdienst und schlechte bzw. keine Beleuchtung.