Neues aus dem Ausschuss Verkehrswende (21.09.2023)

Von Janecke

Neues aus dem Ausschuss Verkehrswende
Bericht von Radwege-Laatzen.de zum 21.09.2023

Inbesondere wird über Beiträge zum Radverkehr und Fußverkehr berichtet.
Einige Beiträge wurden aus Platzgründen gekürzt – die Sinnerhaltung wurde beachtet.

Inhalt:
• Verringerung des motorisierten Lieferverkehrs – Installation Packstationen
• Veloroute – Gefahren für Menschen mit Behinderung
• Grüner Pfeil für Radfahrerinnen und Radfahrer
• Veloroute: Erneuerung der Farbauftrags
• Parkplätze Hildesheimer Str. 52 ff
• Kreuzung Gutenbergstr. – Kronsbergstr.
• Verlängerung der Veloroute
• Fahrradreparaturstation
• Radverkehrsbeauftragte/ Radverkehrsbeauftragter


Antrag der Gruppe SPD-Grüne-Linke im Rat 13.11.2022
Verringerung des motorisierten Lieferverkehrs – Installation Packstationen
Antrag:

Die Stadtverwaltung unterstützt Paketdienstleister bei der Installation weiterer
dezentraler Servicestationen (Pack- bzw. Poststationen) im Stadtgebiet.
Begründung:
Im Sinne des Nachhaltigkeitskonzepts wird eine Reduzierung des
motorisierten Liefer- und Individualverkehrs erreicht,
⇒ weil fußläufig Servicestationen erreicht werden können.
⇒ Hierfür ist das vorhandene Netz an Pack- bzw. Poststationen im Stadtgebiet zu erweitern.
Die Reduzierung beim Ausstoß von Schadstoffen erfolgt auf der Seite der Paketzusteller,
⇒ weil vergebliche Zustellversuche unterbleiben
⇒ so wie der Energieausstoß aufgrund Stop-and-Go bei Haustürzustellung.
Geeignet sind Standorte z. B. in der Nähe von Haltestellen des ÖPNV.
⇒ Berufstätige können auf dem Pendlerweg Sendungen in Empfang nehmen,
⇒ auch Sendungen 24/7 zum Versand aufgeben.
⇒ Wartezeiten in Filialen entfallen.
Beispielsweise bieten sich Standorte an
⇒ beim Lebensmittelmarkt Kronsbergstraße,
⇒ beim Lieferservice Sudewiesenstraße,
⇒ in Gleidingen und
⇒ in Ingeln-Oesselse.
Allgemein bekannt ist, dass die Packstationsexpansion auf Nachhaltigkeitskonzepte
der Städte eingeht und Bürgern bedarfsgerechte Logistiklösungen für das tägliche Leben
bietet.

Die Stellungnahme der Verwaltung dazu
Die Paketzustellung an Privathaushalte hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Durch den wachsenden Online-Handel und die damit verbundenen Lieferungen an die
Haustür kommt es zu einer steigenden Anzahl an Lieferfahrzeugen und einer erhöhten
Verkehrsbelastung.
Neben der Lieferung an die Haustür gibt es alternative Möglichkeiten, Pakete zu erhalten
bzw. zu versenden.
Die Zustellung von Paketen und Päckchen ist abhängig von den beauftragten Zustelldiensten.
Diese Transportdienstleister haben in Laatzen eigene Paketshops oder bieten die Leistungen
über Kooperationen, zum Beispiel Kioske, an. Durch die oftmals ganztägigen Öffnungszeiten
der Shops und der Lagerfrist von sieben Tagen können die Kundinnen und Kunden zeitlich
flexibel ihre Bestellungen abholen oder aufgeben.
Innerhalb des Stadtgebiets Laatzen gibt es 24 verschiedene Paketshops der Anbieter DHL,
Hermes, GLS, DPD und UPS.
Paketshops: Rethen,Alt-Laatzen, Laatzen-Mitte, Gleidingen, Ingeln-Oesselse, Grasdorf.
Neben den Paketshops bieten DHL und
Amazon sogenannte Packstationen an.
Hierbei handelt es sich um Selbstbedienungsschließfächer, an denen Kundinnen und Kunden
per App auf dem Smartphone 24 Stunden am Tag,
7 Tage die Woche ihre Pakete abholen können. An acht Standorten in Laatzen sind diese
Packstationen im Einsatz. Sechs werden von DHL betrieben, zwei sind sogenannte
Amazon Hub Locker, die nur für den Online-Handel bei Amazon zur Verfügung stehen.

Kommentar dazu
Wenn mit dem eigenen PKW (statt mit dem Fahrrad oder zu Fuß) zu den Packstationen
gefahren wird, bedeutet das keine Verringerung des motorisierten Verkehrs.
Da ist es umweltfreundlicher und bedeutet weniger Kfz-Verkehr, wenn ein
Zustellfahrzeug zu den Empfängern unterwegs ist statt mehrerer PKW-Fahrten zu den
Packstationen.
Außerdem lässt sich die App nicht auf allen Smartphones laden (→ Hinweis an die Politik:
“Nachhaltigkeit bei Smartphones einfordern“).


Anfrage der GFW Laatzen 08.05.2023
Veloroute – Gefahren für Menschen mit Behinderung

In der HAZ (08.02.2023 S.16) wurde von der Kritik der Beauftragten für Menschen mit Behinderung
der Region Hannover berichtet, in der sie darlegte, welche Gefahren von der Veloroute für
Menschen mit Behinderung ausgehen können. Die Stadt Laatzen wurde in dem Artikel namentlich
erwähnt. Die Regionsbeauftragte fordert außerdem die Festlegung notwendiger Standards,
um Menschen mit Behinderung eine bessere Orientierung bei der Querung der Veloroute zu geben.
In der HAZ wurde
weiterhin berichtet, dass diese Forderung vom Blinden‐ und Sehbehindertenverband
Niedersachsen unterstützt wird.
1. Frage: Welche Konsequenzen zieht die Stadtverwaltung Laatzen aus dieser Kritik und der
Forderung nach notwendigen Standards?
2. Frage: Welche Stellungnahmen hat die Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Stadt
Laatzen zur Veloroute abgegeben?

Die Stellungnahme der Stadtverwaltung Laatzen dazu
Die im Zeitungsartikel der HAZ vom 08.02.2023 genannte Kritik von Frau Sylvia Thiel
als Beauftragte bei der Region Hannover für Menschen mit Behinderungen bezieht sich
im Wesentlichen auf eine sichere Querung der „Maschseestrecke“. Dieser Abschnitt der
Veloroute lässt sich mit dem Abschnitt der Veloroute in Laatzen entlang der Hildesheimer
Straße nicht vergleichen. Die „Maschseestrecke“ ist ein separat geführter Radweg, der an
einem der frequentiertesten Naherholungs- und Freizeitgebiete in Hannover entlangführt.
In Laatzen sind die Querungsmöglichkeiten über die Hildesheimer Straße unverändert geblieben,
Fußgänger/-innen und bewegungseingeschränkte Personen können diese wie bisher nutzen.
Durch die Führung der Veloroute im Bereich der Fahrbahn wird die Sicherheit von
Fußgängern/-innen sowie von bewegungseingeschränkten und sehbehinderten Personen deutlich
verbessert, indem es eine eindeutige räumliche Trennung zu Fahrradfahrer/-innen gibt.
Zudem wird in dem Artikel in Bezug auf Laatzen der Wegfall von Parkplätzen kritisch angemerkt.
Aus Gründen der Verkehrssicherheit und einer angemessenen Breite der Veloroute war der
Wegfall von einigen wenigen Parkplätzen erforderlich. Dies betraf keine ausgewiesenen
Behindertenparkplätze.
Somit waren bisher keine Belange gegeben, die zur Einbindung der Beauftragten für Menschen
mit Behinderung der Stadt Laatzen veranlasst haben.
Für die Verstetigung der Veloroute sind diverse Umbaumaßnahmen erforderlich.
Bei den Planungen werden die Belange von Menschen mit Behinderung berücksichtigt.

Kommentar dazu
Tatsächlich ist der linksabbiegende Radverkehr von der Veloroute und der die
Hildesheimer Str. querende Radverkehr zzt. nicht konfliktfrei zum Fußverkehr und zu
Menschen mit Behinderung. Radwege-Laatzen.de hat hierfür separate Querungen für den Radverkehr
vorgeschlagen ⇒[ Vorschlag ansehen ].
Und wann kommt eigentlich die Verstetigung der Veloroute? Welche Umbaumaßnahmen sind dafür erforderlich?


Antrag der Gruppe SPD-Grüne-Linke im Rat 08.06.2023
Grüner Pfeil für Radfahrerinnen und Radfahrer

Die Verwaltung wird beauftragt, an allen Ampelanlagen, an denen ein Rechtsabbiegen für Radfahrerinnen
und Radfahrer trotz Rotlicht gefahrfrei möglich ist, einen Grünen Pfeil für Radfahrerinnen und Radfahrer
anzubringen.
Als geeignet erscheinen zum Beispiel:
⇒ Laatzen-Mitte: die Einmündung Erich-Panitz-Straße – Wülferoder Straße in beiden Richtungen,
⇒ Alt-Laatzen: die Einmündungen Hildesheimer Straße – Alte Rathausstraße bzw. Auf der Dehne Richtung Süden,
⇒ Gleidingen: Hildesheimer Straße – Ritterstraße in Richtung Süden,
⇒ Rethen: Hildesheimer Straße – Bernhard-Ehlers Straße Richtung Norden.
Begründung:
Mit der Novellierung der Straßenverkehrsordnung im April 2020 wurde das Verkehrszeichen
„Grüner Pfeil für Radfahrerinnen und Radfahrer“ neu eingeführt. Der Einführung liegt die u.a.
auf einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen fußende Erkenntnis zugrunde, dass
an vielen Stellen ein Rechtsabbiegen von Radfahrerinnen und Radfahrern trotz roter Ampel für
alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gefahrlos möglich ist.

Die Stellungnahme der Stadtverwaltung Laatzen dazu
Angelegenheiten der Straßenverkehrsbehörde sind als Aufgabe des übertragenen Wirkungskreises
den laufenden Geschäften des Bürgermeisters zugeordnet und einer Beschlussfassung des Ausschusses für
Verkehrswende nicht zugänglich.
Dies vorausgeschickt wird die Anregung aufgenommen und es wird eine Überprüfung des gesamten
Stadtgebiets in Abschnitten erfolgen.
Während der Sitzung des Ausschuss‘ Verkehrswende am 18.09.2023 wurde berichtet, dass die Stadt
Laatzen die Einführung des Grünen Pfeils für Radfahrende prüft. Auch wo das Schild zur Anwendung
kommt. Schulradwege sollen bevorzugt werden.


Aus der Sitzung des Ausschuss‘ Verkehrswende 18.09.2023

Veloroute
Erneuerung der Farbauftrags ab Mo., den 25.09.2023; Farbe, kein Plastik;
geplant ist die Verbesserung der Engstelle an der Neuen Straße.

Parkplätze Hildesheimer Str. 52 ff
Verkürzung der Parkzeit mit Parkscheibe auf max. ½ Stunde.

Kreuzung Gutenbergstr. – Kronsbergstr.
Es soll von der Gutenbergstr. nur noch ein Rechtsabbiegen in die Kronsbergstr. geben;
d.h. kein Geradeausverkehr mehr zur Messe (und damit kein indirektes Linksabbiegen).
Ein Linksabbiegen von der Gutenbergstr. in die Kronsbergstr. ist seit Jahren nicht
möglich und das soll sich nicht ändern – zumal anzunehmen ist, dass die LSA-Steuerung
(veraltet) wohl nicht umzuprogrammieren ist.

Verlängerung der Veloroute
Verlängerung nach Laatzen-Mitte über die Erich-Panitz-Str.

Fahrradreparaturstation – weitere im Stadtgebiet aufstellen?
Eine steht am Rathaus in der Nähe der Polizeiwache. Auch markiert auf der Karte der Radwegemängel
von Radwege-Laatzen.de ⇒[ auf Karte ansehen ]
Weitere Fahrradreparaturstation hat die Stadt nicht vorgesehen.
Kosten 1.300 €, mit Fundament 1.800 €. Sponsoren sind gesucht.

Radverkehrsbeauftragte/ Radverkehrsbeauftragter
Diese Stelle ist bei der Stadt seit einiger Zeit vakant.
Evtl. kann die Stelle zum 1.10. besetzt werden.