Von Janecke
Bereits 2011 gab es eine Entscheidung, den Überweg über den Freien Rechtsabbieger in die Lüneburger für Zufußgehende und Radfahrende sicherer zu gestalten.
Am Ortstermin am 04.10.2011 gab es mit den Teilnehmern (Stadtverwaltung Laatzen, Polizei mit einem Verkehrssicherheits-Berater, ADFC Laatzen) den Beschluss, den Freien Rechtsabbieger zurückzubauen.
Die Stadtverwaltung Laatzen stellte an diesem Termin den Umbau für voraussichtlich 2014 vor.
Über den Ortstermin ⇒[ hier lesen ]
Der Eintrag Nr. 21 in “Verbesserungsmöglichkeiten und Gefahrenstellen” beschreibt die Historie um den Freien Rechtsabbieger ⇒[ hier lesen ]
Unfall am Freien Rechtsabbieger am 21.08.25
Am Freien Rechtsabbieger von der Erich-Panitz-Str. in die Lüneburger Str. ereignete sich am 21.08.25 zwischen bezeichnenderweise einem E-Roller, geführt von einer Fahrerin und einer nicht zulässigen Beifahrerin auf einem nicht zulässigen Weg für E-Roller (Gehweg! für Radfahrende frei) und einem Pkw ein Unfall.
In den Leine-Nachrichten vom 22.08, 23.08, 27.08. und 29.08.2025 erschienen dazu Beiträge mit Diskussionen, wie der Freie Rechtsabbieger sicherer gestaltet werden könne.
Es stellt sich die Frage, was in fast 14 Jahren aus der Entscheidung vom 04.10.2011 geworden ist, wie sie in dieser Zeit bearbeitet, verfolgt und erst jetzt wieder in die Diskussionen eingebracht wurde.
Es gibt neue Vorschläge, Einwände und Argumente wie – zitiert aus den
– Leine-Nachrichten vom Freitag, den 22.08.25
Neuerliche Markierung auf Fahrbahn gefordert
Im April hatte der Ortsrat parteiübergreifend auf Basis eines CDU/FDP-Antrags eine neuerliche Markierung auf der Fahrbahn gefordert, um Autofahrer für querende Radler zu sensibilisieren.
Ablehnung durch die Stadt
Die Stadt lehnte eine neuerliche Markierung auf der Fahrbahn mit Verweis auf ein „falsches Sicherheitsgefühl“ ab. Fußgänger und Radler seien nicht etwa vorfahrtsberechtigt, sondern müssen Autos die Vorfahrt gewähren, erklärte der Ortsratsbetreuer bei der Sitzung im Frühjahr.
Blockmarkierung angekündigt
Als Ergänzung zu den bereits installierten Vorfahrt-Gewähren-Schildern hatte die Stadt im April „zeitnah“ eine Blockmarkierung für den Gehweg angekündigt. „Hierdurch soll den Radfahrenden die Vorfahrtsregelung zusätzlich zu den vorhandenen Zeichen verdeutlicht werden“, hieß es in der von Stadtrat Hauke Schröder unterzeichneten Mitteilung. Vier Monate später fehlt die angekündigte weiße Haltelinie allerdings noch immer.
Der Ortsrat hatte den parteiübergreifend unterstützten Antrag im April nach dem Nein der Verkehrsbehörde zwar zurückgestellt, aber Erklärungen gefordert. Ein städtisches Fachteam sollte seine Einschätzung der Situation und Schlussfolgerungen noch einmal direkt dem Gremium erläutern.
– Leine-Nachrichten vom Sonnabend, den 23.08.25
Verbaute, aufgehängte oder markierte Elemente gefordert
Rethens Ortsbürgermeister setzt sich für verbaute, aufgehängte oder markierte Elemente ein, die die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer deutlich erhöhen.
Für Markierungen hatten sich besonders CDU und FDP im Ortsrat eingesetzt, die 2022 und im April dieses Jahres zwei Anträge zum Thema gestellt haben. „Mich hat gewundert, dass die Stadt hier dem rollenden Autoverkehr gegenüber Radfahrern und Fußgängern den Vorzug gibt“, sagt ein CDU-Ortsratsmitglied. Die Verwaltung habe zuletzt auch argumentiert, es gebe keine Veranlassung für eine Änderung, weil es dort keinen Unfallschwerpunkt gebe.
Bedarfsampel, Zebrastreifen und LED-Markierungen vorgeschlagen
Das CDU-Ortsratsmitglied sagt weiterhin: „Das Optimale wäre eine Bedarfsampel“. Weitere Möglichkeiten wären ein Zebrastreifen oder Querungshilfen. „Aber dann ist man darauf angewiesen, dass Autofahrer dies berücksichtigen“: Die Straße sei leider so gebaut, dass Autofahrer mit Schwung um die Ecke fahren.
Eine Grünen-Politikerin sagt dazu:”Weder Auto- noch Radfahrer sehen einander. Das ist eine Gefahrenstelle“. „Die Autofahrer gucken auf den Gegenverkehr und nehmen nicht wahr, dass dort jemand kreuzen könnte.“ Die Grünen-Politikerin wäre für eine Bedarfsampel. „Andere Länder haben an solchen Stellen Bodenmarkierungen, die mit LEDs ausgestattet sind.“
Stadtverwaltung lehnt Markierungen ab und will Hecken weiter zurückschneiden
Die Stadtverwaltung hatte bereits 2022 eine Markierung abgelehnt, weil dies einen Vorrang des Radverkehrs signalisieren würde. Stattdessen beschränkte man sich darauf, die Hecken, die die Sicht versperren, weiter zurückzuschneiden und am Gehweg Schilder „Vorfahrt gewähren“ aufzustellen.
2022 sollten Haltelinien aufgebracht werden
Allerdings sollten bereits 2022 auch Haltelinien, sogenannte Blockmarkierungen, auf dem Gehweg aufgebracht werden. Obwohl die Stadtverwaltung die Ankündigung im April dieses Jahres erneuerte, fehlen die Haltelinien bis heute. Auf Nachfrage heißt es im Rathaus, dass sie gegenüber der Region als Straßenbaulastträgerin angeordnet worden seien. Wann die Anordnung erfolgte, war am Freitag nicht zu erfahren.
Hohe Anforderungen an Kfz-Führende bei Achtung auf Kfz-Verkehr von Erich-Panitz-Str. und auf Radfahrende
Hoffnungen, dass es abgesehen davon noch Änderungen in dem Bereich gibt, erteilte die Verwaltung am Freitag eine Absage: Weil Autofahrer sich auf das Einfädeln auf der Lüneburger Straße konzentrieren müssten, könne dem Radverkehr kein Vorrang eingeräumt werden.
Sicherheit durch Rückbau des Freien Rechtsabbiegers
Dies ist nur durch den Umbau der Kreuzung mit Wegfall des Freien Rechtsabbiegers möglich. Ein Umbau ist derzeit von der Region Hannover nicht zeitnah geplant“, sagt eine Sprecherin.
Kleinere, niedrig aufgehängte Schilder
Kleinere, niedrig aufgehängte Schilder direkt am Übergang könnten Abhilfe schaffen, wie sie etwa in Hannover an einigen Ampelkreuzungen hängen? Laut Stadtverwaltung sei dies nur an Stellen ohne Fuß- und Radverkehr oder mit genügend Abstand möglich.
– Leine-Nachrichten vom Mittwoch, den 27.08.25
Anordnung drei Jahre nicht befolgt?
Kritik an der Regionsverwaltung, die eine drei Jahre alte Anordnung nicht befolgt haben soll (eine Haltelinie auf dem Gehweg für Radfahrende frei direkt am Überweg über den Freien Rechtsabbieger). Die Linie soll noch am Dienstag aufgebracht werden, das
Symbol „Vorfahrt achten“ direkt davor soll in den kommenden Wochen folgen.
Hohe Anforderungen (?) an Kfz-Führende bei Achtung auf Kfz-Verkehr von Erich-Panitz-Str. und auf Radfahrende
Ein Mitarbeiter des Teams Sicherheit und Ordnung erläuterte, warum die Stadtverwaltung die vom Ortsrat bereits mehrfach geforderte Markierung eines Fuß- oder Radwegs oder eines Zebrastreifens an der Querung ablehnt: Autofahrer würden beim Einfädeln auf die Lüneburger Straße nach links blicken und könnten deshalb Radfahrer und Fußgänger übersehen. „Wir haben an der Stelle so gut wie keine Möglichkeit, etwas zu verändern, was nicht baulicher Natur ist“.
Markierung auf dem Gehweg mit Hinweis auf querende Kfz, weiterer Rückschnitt von Büschen, bessere Beschilderung
Eine Dame aus dem Ortsrat:”„Wir reden hier in überwiegenden Zahl von Kindern und Jugendlichen”. Eine Markierung auf dem Gehweg sinnvoll, die auf die querenden Autos hinweist. Außerdem sei sie für einen weiteren Rückschnitt der Begrünung
entlang der Erich-Panitz-Straße, die Auto- und Radfahrern die Sicht nimmt, und eine bessere Beschilderung für Autofahrer. „Man sieht dort relativ viele Schilder, das Schild ‚Achtung Fahrräderʻ geht total unter.“
Der Stadtbaurat Schröder will die Ideen aufnehmen.
Haltelinie noch nicht aufgetragen
Zur bisher nicht aufgetragenen Haltelinie: Die beauftragte Firma sei bereits 2022 beauftragt worden, diese sei dem jedoch trotz mehrfacher Ermahnung nicht nachgekommen.
Ampelschaltung für Freien Rechtsabbieger
Ein Mitarbeiter des Teams Sicherheit und Ordnung erläuterte zum Thema Ampelschaltung:”
Die Chancen auf eine Ampellösung schätzt die Stadtverwaltung als gering ein. Die Region werde voraussichtlich nachfragen, ob es sich um einen Unfallschwerpunkt handle, was bislang zu verneinen sei. „Die werden nicht das Geld in die Hand nehmen, um die Kreuzung umzubauen.“
Zunahme des Verkehrs durch Durchstich am neuen Hochbahnsteig
Eine weitere Dame aus dem Ortsrat erinnerte, dass der Verkehr auf der Kreuzung zunehmen werde, wenn der geplante Durchstich vom neuen Hochbahnsteig an der Hildesheimer Straße zur Petermax-Müller-Straße und Pattenser Straße fertig sei. „Das Sinnvollste wäre eine Ampel. Ich wünsche mir Verhandlungen mit der Region“.
– Leine-Nachrichten vom Freitag, den 29.08.25
Haltelinien aufgebracht und 2 zusätzliche Schilder “Vorfahrt gewähren” aufgestellt
Drei breite, weiße Linien zieren jetzt das Pflaster am Übergang vor der Rechtsabbiegespur, die von der Erich-Panitz-Straße auf die Lüneburger Straße führt. Um die Vorfahrtsituation weiter zu verdeutlichen, stehen neuerdings zudem zwei Baustellenschilder „Vorfahrt gewähren“ rechts und links des Überwegs – zusätzlich zum regulären Schild einige Meter davor.
Die Regionsverwaltung ist überrascht
Darüber, dass es drei Jahre gedauert hat, um auf eine durch den Unfall jetzt belegte Gefahr per Markierung hinzuweisen, ist man im Regionshaus offenbar selbst erschrocken. Die beauftragte Firma die Arbeiten trotz mehrfacher Ermahnung nicht ausgeführt hatte. Der Fall gibt auch einen vagen Einblick, warum der Eindruck entsteht, dass manche Dinge im öffentlichen Sektor schleppend laufen.
„Aufgrund von Auftragslage und Personalsituation der ausführenden Unternehmen ist es leider nicht ungewöhnlich, dass kleinere, verkehrsrechtlich nicht zwingend erforderliche Markierungsarbeiten nicht zeitnah durchgeführt werden“. Die Bearbeitungsdauer sei in diesem Fall nicht hinnehmbar. „Das wurde dem Unternehmen gegenüber bereits klar kommuniziert“. „Die Region prüft jetzt, welche Konsequenzen gezogen werden können, um ähnliche Situationen zukünftig zu vermeiden.“
Aktuelle Situation sei unbefriedigend
Ein Verkehrsrechtler konstatiert: Ein Hauptproblem sei, dass kaum erkennbar ist, wo der Radspur in der Querung fortgeführt werde. „Auch erhält der Autofahrer im Ist-Zustand keine Idee, von wo der Radfahrer zu erwarten ist“. Wegen der schlechten Sicht würden sowohl Auto- als auch Radfahrer den jeweils anderen erst sehr spät sehen. Und: „Das Auge des Autofahrers sieht angesichts der Ampelanlage und der zahlreichen Schilder auch nur nebenbei auf das die Vorfahrt des Radfahrers hinweisende Schild.“
Fazit
“Was bisher gemacht wurde, ist nur Kosmetik”
Es wurden einige Vorschläge gemacht, die eingestuft wurden als “Was bisher gemacht wurde, ist nur Kosmetik” (Leine-Nachrichten vom 27.08.25).
Teils wenig Verständnis für den Radverkehr
Es gab auch Vorschläge, die wenig Verständnis für den Radverkehr zeigen. Radfahrende wollen keine Bedarfsampel (“Bettelampel”).
Radfahrende wollen zügig und sicher vorankommen und ihre Infrastruktur soll nicht schlechter sein als die der anderen Verkehrsteilnehmer.
Viel Verständnis für (und hohe Anforderungen an ?) Kfz-Führende bei Achtung auf Kfz-Verkehr von Erich-Panitz-Str. und auf Radfahrende
“Autofahrer würden beim Einfädeln auf die Lüneburger Straße nach links blicken und könnten deshalb Radfahrer und Fußgänger übersehen”. Autofahrende haben Radfahrende und Zufußgehende an dieser Stelle eher im Sichtfeld als Radfahrende, die sich fast um 180 ° nach hinten wenden müssen, um abbiegende Kfz zu erkennen. Beim Anfahren der Radfahrenden kann aber schon im Rücken wieder ein abbiegendes Kfz auftauchen.
Ausgeführt: Haltelinien und zwei weitere Vorfahrt-achten-Schilder
Haltelinien wurden aufgebracht und zwei weitere Vorfahrt-achten-Schilder wurden auf dem ‘Gehweg für Radfahrende frei’ direkt am Bordstein zum Freien Rechtsabbieger zusätzlich zum vorhandenen Vorfahrt-achten-Schild aufgestellt, um verstärkt auf Vorfahrt zu achten hinzuweisen.
Rückbau des Freien Rechtsabbiegers
Der Rückbau des Freien Rechtsabbiegers ist nach fast 14 Jahren wieder ein Thema. Wann der Rückbau kommt, ist völlig offen.
Ursprungszustand herstellen von vor 14 Jahren wäre möglich
In der Zwischenzeit könnte der Ursprungszustand von vor 14 Jahren wieder hergestellt werden. In Langenhagen haben Radfahrende und Zufußgehende Vorrang am Freien Rechtsabbieger. Darauf wurde die Stadtverwaltung hingewiesen. Es gibt einen Eintrag Nr. 21 in “Verbesserungsmöglichkeiten und Gefahrenstellen ⇒[ hier lesen ]
Weitere Änderungen für den Radverkehr erforderlich
⇒ | Radfahrende müssen nicht den ‘Gehweg für Radfahrende frei’ von der Peiner Str. bis zum Freien Rechtsabbieger Lüneburger Str. benutzen und Führende von E-Rollern und E-Rollis (Elektro-Kleinfahrzeuge) dürfen den überhaupt nicht benutzen. Es müssen Einrichtungen erstellt werden, durch die es möglich ist, von der Fahrbahn sicher auf den Radweg bzw. vom Radweg sicher auf die Fahrbahn zu kommen – darüber ⇒[ hier lesen ] |
⇒ |
Radfahrende haben eine doppelte Ampelphase um von Laatzen-Mitte von der Erich-Panitz-Str. zur Radwegbrücke über die B443 zu kommen. |
⇒ | Soziale Sicherheit berücksichtigen. |
Laatzener Politiker in der Regions-Verwaltung
Die Laatzener Politik ist in der Region vertreten. Es müsste mehr Einfluss auf die Verkehrsanlagen, die auch die Region betreffen und die diesbezüglich (mit-) entscheiden kann , möglich sein.